ETS Kick-Off Meeting in Brüssel.

In den nächsten zwei Jahren sollen beruflich besonders mobile Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der EU, wie zum Beispiel Beschäftigte in der Wissenschaft und Forschung, im Gesundheits- und Pflegesektor sowie im Baugewerbe, ihre Renteneinrichtungen und -Systeme in mindestens fünf EU-Mitgliedsstaaten auf einer neuen europäischen Plattform finden können.

Seit Anfang 2019 arbeitet ein Konsortium bestehend aus acht erfahrenen Institutionen und Vertretern im Altersvorsorgesektor in einem Pilotprojekt zum Aufbau eines europäischen Rentennachverfolgungsdienstes (Tracking Service) unter der bereits bestehenden Marke "FindyourPension (FYP)" zusammen. Das Projekt wird von der VBL koordiniert und von der Europäischen Kommission gefördert. Neben der Pilotwebseite werden die ersten Schnittstellen und technischen Grundlagen für die Bereitstellung von individuellen Rentendaten in einem „Proof of Concept“ geschaffen.

Die FYP-Webseite wird die Erfahrungen und den Input des www.findyourpension.eu Netzwerks für mobile Forschende nutzen. Neben einer Suchfunktion, um die zuständigen Versorgungsträger in zunächst 5 Staaten in Europa (Find Your Provider) zu finden, wird die Plattform auch allgemeine, auf den Adressatenkreis zugeschnittene Informationen in einer Vielzahl von EU-Mitgliedstaaten anbieten.

Am 2. Oktober 2019 stellte das ETS-Konsortium auf der Kick-off Veranstaltung des Projekts in Brüssel seine Pläne vor. Danach wurden die Ergebnisse einer ersten Stakeholder-Befragung zum Thema „digitale Rentenkommunikation“ in Europa präsentiert. Im gesamten Verlauf des Projekts soll auch ein Austausch zwischen relevanten Interessengruppen wie Mitgliedern des Europäischen Parlaments, Entscheidungsträgern, Rentenanbietern, nationalen Rententrackingdiensten, Sozialpartnern und potenziellen Nutzern zum Thema gefördert werden. Der bisherige Erfahrungsaustausch zeigt eindrucksvoll, dass der Ehrgeiz, weitere Fortschritte bei der Einrichtung dieses Dienstes zu erzielen, von vielen geteilt wird.

„Wir wissen, dass es in vielen Ländern noch immer keinen Zugang zu individualisierten Renteninformationen gibt“, so die Vertreterin der Europäischen Kommission, Ana Carla Pereira. „Umso schwieriger kann es sein, unterschiedliche Rentenansprüche zu verfolgen, die in verschiedenen Ländern erworben wurden.“ Projekte wie das ETS seien wesentlich, um einen echten Mehrwert für das Leben der Bürger zu schaffen, indem sie sie über ihre Rentenansprüche in allen Situationen informieren und ihnen so die Möglichkeit geben, Maßnahmen zu ergreifen. Man freue sich, dass es dem ETS-Konsortium gelungen sei, so viele Rentenakteure bei der Auftaktveranstaltung zu versammeln. Dies sei ein Signal für das Interesse und die Bereitschaft, sich zu engagieren. Man wolle gemeinsam über eine Vision für die Zeit nach Abschluss des Pilotprojekts nachdenken. 

Percy Bischoff, Leiter des Vorstandsstabs der VBL und Vorsitzender des ETS-Lenkungsausschusses, stellte fest, dass das ETS-Konsortium eine spannende und herausfordernde Aufgabe übernommen habe, um eine Plattform für die digitale Rentenkommunikation auf europäischer Ebene aufzubauen. „In den kommenden zweieinhalb Jahren“, so Bischoff, „werden wir an einem grenzüberschreitenden europäischen Rentenverfolgungsdienst arbeiten, von dem sowohl die Versicherten als auch die Rententräger profitieren können. Es gibt noch viel zu tun, bevor ein Dienst tatsächlich installiert wird. Wir haben aber bereits sehr viel Unterstützung für unsere Ideen aus ganz Europa erhalten und wir fühlen uns bereit, diesen nächsten Schritt mit Hilfe erfahrener Partner und Interessenvertreter zu unternehmen“, fügte Bischoff hinzu. Die VBL wird als Partner und Koordinator im Projekt regelmäßig berichten. Eindrücke der Veranstaltung finden Sie hier.