Jung und Alt. Job und Karriere.

Was beschäftigt die Deutschen, wenn es um Job und Karriere geht? In der Studie „Junge Deutsche 2021“ zeigt sich, dass bei den unter 25-Jährigen zu den größten Motivationsfaktoren für den Beruf neben Geld und Spaß, vor allem der Wunsch ist, etwas Sinnvolles zu tun, Anerkennung zu bekommen und das Gefühl, gute Arbeit zu leisten. Lesen Sie mehr dazu im fünften Teil der Artikelreihe zum VBL-Geschäftsbericht „Jung und Alt“.

Was beschäftigt die Jüngeren (unter 25 Jahren), wenn es um Job und Karriere geht? Laut der aktuellen Studie „Junge Deutsche 2021“ sind die fünf wichtigsten Motivations-Faktoren: Geld, Spaß (bei den unter 25-Jährigen noch stärker als bei denen darüber), der Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun, Anerkennung und das Gefühl, gute Arbeit zu leisten.1

 

Gegenüber den Vorjahren hat sich der Motivator „Spaß“ bei der jungen Generation etwas abgeschwächt. Bisher erschienen eine gute Job-Perspektive und ein sicheres Einkommen für Jüngere selbstverständlich. Dieses Selbstverständnis hat durch die Corona-Pandemie gelitten. Geld hat als Sicherheitsfaktor und Grundbedürfnis jetzt einen größeren Stellenwert.

Für die unter 25-Jährigen bleibt Spaß trotzdem der Spitzenreiter – dieser steht aber nicht für mangelnde Ernsthaftigkeit, sondern für eine angenehme Arbeitsatmosphäre, eine abwechslungsreiche Tätigkeit und wertschätzenden Umgang.

Und noch ein wichtiger Faktor: Insgesamt ist (auch den ganz Jungen) die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sehr wichtig. Ein Grund: die gleichberechtigtere Rollenverteilung in modernen Beziehungen.1

Je älter, desto zufriedener sind sie mit ihrer Arbeit. Ältere Arbeitnehmende sind laut Studie mit ihrer Arbeit zufrieden (55 Prozent) und 39 Prozent sind laut der Unternehmensberatung EY sogar hochmotiviert. Und sie sind überzeugt, einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten.2

Unternehmen, die auf gemischte Teams mit jüngeren und älteren Arbeitnehmende setzen, entwickeln sich bei Qualität und Produktivität weiter.

Die Bayerischen Industrie- und Handelskammern bescheinigen den „Silver Workern“: Arbeitsdisziplin, eine solide Einstellung zur Qualität sowie Zuverlässigkeit und Loyalität.

Die Jüngeren können bei Kreativität, Lernbereitschaft, Flexibilität und der körperlichen Belastbarkeit punkten. In altersgemischten Belegschaften ergänzen sich die Stärken der Jüngeren und der Älteren.3

Laut dpa sind ein Drittel der Senior-Beschäftigten auf das zusätzliche Einkommen des „Länger Arbeitens“ angewiesen – für die anderen ist es ein Zuverdienst.4 Das Wiesbadener Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung betont: Finanzielle Anreize sind das eine, häufiger werden auch individuelle Motive genannt, also „Freude an der Arbeit“, „noch eine Herausforderung zu haben“ oder „Erfahrung weiterzugeben“.5 Dabei sind es vor allem die Hochqualifizierten, die länger arbeiten: jede beziehungsweise jeder Vierte zwischen 65 und 69 Jahren. Insgesamt arbeiten von den Seniorinnen und Senioren 18 Prozent (doppelt so viele wie 2009) weiter. Hier ist regelrecht ein neuer Arbeitsmarkt entstanden.5 Übrigens ist auch im öffentlichen Dienst eine Weiterbeschäftigung über die Regelaltersgrenze hinaus möglich.6

Wie kann man als Unternehmen dafür sorgen, dass Fachwissen nicht mit den Mitarbeitenden „in Rente geht“? In der VBL läuft in diesem Zusammenhang das Projekt „Wissensmanagement“. Ziel ist es unter anderem, in den kommenden Jahren Anreize und Prozesse zu entwickeln und einzusetzen, um das Fachwissen der älteren Mitarbeitenden an die jüngere Generation weiterzugeben.

 

Download: VBL-Geschäftsbericht 2021, PDF, 10 MB

 

Quellen:

1 simon-schnetzer.com, Die Studie „Junge Deutsche 2021“ – Zukunft neu denken und gestalten: Lebens- und Arbeitswelten der Generation Z & Y, 2021.
2 derstan¬dard.at, Umfrage: Ältere Arbeitnehmer sind am motiviertesten, 2019.
3 randstad.de, Was ältere Arbeitnehmer wollen, 2021.
4 RND/dpa, Viele ältere Menschen arbeiten länger als früher, 2021.
5 Deutschlandfunk, Neue Ruheständler– Babyboomer gehen in Rente, 2020.
6 dischler-seminare.de, Fachbeitrag: SGB VI & TVöD – Möglichkeiten der Weiterbeschäftigung nach Erreichen der Regelaltersgrenze, 2021.