Sicher ist sicher. Staat, Alltag, IT, Vorsorge.

Was bedeutet Sicherheit? Ist sie ein Grundbedürfnis? Wie groß ist der Wunsch der Menschen nach Sicherheit – im Alltag, im Beruf, in Deutschland und Europa? Hat der Wunsch nach Sicherheit in Krisenzeiten zugenommen? Wie hängen Sicherheit und Altersvorsorge zusammen?
Hiermit startet die sechsteilige Artikelreihe zum VBL-Geschäftsbericht „Sicher ist sicher.“

„Für die meisten Menschen bedeutet Sicherheit eine gesicherte Grundversorgung, ein Dach über dem Kopf, feste Arbeit, wirtschaftliche Absicherung, eine sichere politische Lage und die Freiheit, sich jederzeit und ohne Angst auf der Straße bewegen zu können. Anderen gibt es Sicherheit, wenn sie gesund sind, ein sicheres soziales Netz mit stabilen Freundschaften und einen guten Zusammenhalt in der Familie haben.“1

Dies ist ein Grundbedürfnis des Menschen, das der amerikanische Psychologe Abraham Maslow bereits 1981 in der Bedürfnispyramide dargestellt hat. Sicherheit kommt aus seiner Sicht in seiner Bedeutung direkt nach Essen und Schlafen und noch vor sozialen Bedürfnissen und der Selbstverwirklichung.

Lutz Jäncke, Professor für Neuropsychologie an der Universität Zürich, beschreibt es so: „Sicherheit hat sich im Rahmen der Evolution des Menschen als sehr wichtig erwiesen. Sie ist ein Grundantrieb des Menschen, der es uns ermöglicht, unser Leben zu erhalten und das unserer Angehörigen zu sichern.“

Auf der einen Seite wird Sicherheit von allen Seiten gewünscht und eingefordert, gleichzeitig ist es ein individuelles Gefühl, ein Qualitätsmerkmal und ein Verkaufsargument. Auch Altersvorsorge und Sicherheit gehören ganz eng zusammen. Denn die Versicherten vertrauen über Jahrzehnte hinweg darauf, dass sie im Alter ihre gesetzliche, betriebliche oder private Rente erhalten.

Die VBL sagt dazu: „Sicherheit ist die Basis für unsere Arbeit. Es ist für uns ein großes Anliegen, das über viele Jahrzehnte aufgebaute Vertrauen zwischen uns, unseren Versicherten und den Arbeitgebern immer wieder zu bestätigen. Das beginnt mit einem sicheren Anlagemanagement, reicht über eine hohe Informations- und Datensicherheit, eine sichere Beratung auf Augenhöhe bis zu einer pünktlichen Auszahlung der betrieblichen Altersvorsorge an unsere Rentnerinnen und Rentner.“

Wie steht es insgesamt um das Sicherheitsempfinden der Deutschen? Hat sich der Wunsch nach Sicherheit durch die Krisen und den Krieg in Europa weiter verstärkt? Ja – das zeigen aktuelle Umfragen und Studien deutlich. Gleichzeitig geben Institutionen wie das Zukunftsinstitut zu bedenken: Im Gegensatz zu dem aktuellen Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung leben wir faktisch in der sichersten Gesellschaft aller Zeiten. „Egal, welche Indikatoren man in puncto Sicherheit betrachtet, die Entwicklung ist fast überall positiv. Aus der Risikogesellschaft von einst ist in vielfacher Hinsicht eine ‚Super Safe Society‘ geworden.“2

Doch das Rest-Risiko bleibt. Sicherheit ist kein fixer Zustand, sondern ein dauerhafter Prozess. Das Schweizer Unternehmen Alfred Müller konstatiert: „Wir alle brauchen Sicherheit. Doch letztlich können wir uns nicht gegen alle Unwägbarkeiten des Lebens absichern.“1 Was ist also die richtige Strategie? Es gilt, Risiken so weit wie möglich zu minimieren und wie die Philosophin Ina Schmidt sagt: „Vertrauen – auch darauf, dass wir mit Unsicherheit leben lernen können.“

 

Download: VBL-Geschäftsbericht 2022, PDF, 7 MB

 

Quellen:

1 Müller AG, Wie sicher ist sicher?, 2020.
2 zukunftsinstitut.de, Megatrend Sicherheit, 2022.