Kommunikation im Wandel. Wenn Wörter verschwinden.

„Kurz vor Sendeschluss habe ich mal eine Affenzahn-kurze Frage an Sie: Sind Ihnen heute schon ein Paternoster, ein Graf Koks, ein Tausendsassa oder gar ein Vatermörder begegnet? Sapperlot! Können Sie auch etwas mit Backfischen, Mauerblümchen oder Luftikussen anfangen? Dann sollten Sie einfach weiterlesen!

Ist das für Sie kommod? Oder wird Ihnen blümerant, wenn wir Floppy Disks oder den Amtsschimmel hervorkramen? Alles Mumpitz oder Kokolores sagen Sie?

Und Ihre Wählscheibe, Ihr Walkman und die letzte Depesche sind Ihnen leider auch abhandengekommen? Und unter Ihrem Sofa sieht es aus wie bei Hempels? Dann machen Sie jetzt bitte keine Sperenzchen. Es hilft auch nicht, wenn Sie in die Sommerfrische oder in die Bedürfnisanstalt flüchten, um sich zu erleichtern, eine Runde schwofen oder sich im Lotterbett verstecken und einen Käseigel verdrücken, denn, mit Verlaub, das Aussterben von Wörtern ist ein natürlicher Prozess. Ist der Groschen gefallen, oder halten Sie das Ganze für eine hanebüchene Schnurre? Potzblitz! Dann gibt es die perfekte Lösung: Streuen Sie doch ab und zu eines dieser schönen veralteten Wörter in Ihren Sprachgebrauch ein. Nur so zum Pläsier.“1

 

 

Download: VBL-Geschäftsbericht 2018, PDF, 14 MB

 

 

Quellen:
1 Petra Cynin, Das Buch der fast vergessenen Wörter, 2017; Duden, Versunkene Wortschätze, 2016; www.wikipedia.de.
3 br.de, Wenn Wörter verschwinden, 2018.
4 sz.de, „Filterblase“, „Selfie“ und „Hygge“ kommen in den Duden, 7. August 2017.
5 Deutschlandfunk Kultur, Anglizismen im neuen Duden, Bastian Sick im Gespräch mit Liane von Billerbeck, 2017.